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TTC Pingsdorf/Badorf vs. DJK spinfactory Köln V: 7:9

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Hölle mit Happy End. Diabolisch waren schon die Temperaturen. Andere bezahlen viel Geld, um in der Claudius Therme zu schwitzen, wir kamen kostenlos in die Halle und dürften bei ähnlichen Bedingungen sogar Tischtennis spielen. Oder so etwas in der Art betreiben. Denn höllisch gut waren wir nicht. Es ist ja nicht so, dass die Mannschaft in der Saison alles wegfegen würde, aber laut TTR-Werten sind die Badorfer einer der wenigen Mannschaften, gegen die ein Sieg, na ja, Pflicht ist – sofern man nicht absteigen will. Das wollen wir nicht. Aber so spielten wir teilweise. Zum Beispiel in den Doppeln. 1:2, das war viel zu wenig. Dass Oli dann noch überraschend, aber verdient sein Einzel verlor, stand so auch nicht auf dem Matchplan. 1:3 – und schon standen wir unter Druck.

In der Folge ging es halbwegs den erwarteten Verlauf, auch wenn hier schon spielerische Schwächen zutage traten. Jens gewann, Werner ebenso, Enes zahlte der Jugend Tribut und Christian und Benjamin wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, wenn auch nicht ihren Ansprüchen. 5:4 für uns, eigentlich sollte es jetzt schnell gehen. Der Teufel ist ein Eichhörnchen und knabberte an der Leistung von Oli und Jens. Beide verloren, ohne wirklich ihr bestes Tischtennis abzurufen. Eigentlich auch nicht ihr Zweitbestes. Als Werner wiederum gewann und Enes wieder zu unerfahren war, wurde es langsam sehr eng mit dem Pflichtsieg. Wir durften uns keinen Punktverlust mehr leisten.

Erstaunlicherweise taten wir das auch nicht. Nicht so sehr, weil wir jeweils die klaren Favoriten waren, sondern weil Benjamin schon 0:2 nach Sätzen zurücklag und so gar keinen Angriffsball traf. Was tun? Das einzige Richtige in der Situation (Kinder, bitte nicht in anderen Spielen nachmachen): Er spielte fortan Ballonabwehr – was seinen Gegner zur Verzweiflung trieb. Christian lag 1:2 zurück; immer nach dem Motto: hop oder top. Zum Schluss, zum Glück: top. Nun war das Unentschieden wenigstens gerettet. Und im Abschlussdoppel standen zwei Spieler, die durch so manches Abschlussdoppelfeuer erfolgreich gewatet sind: Werner und Jens. Also alles im Lot. Nicht ganz, denn im 1. Satz fehlte das Können und dann kam noch im 2. Satz das Pech hinzu (Wer den 4. Satz des ¼-Finales von Ovtcharov gegen Samsonow gesehen hat, kennt ungefähr den Satzverlauf). Doch um John Milton aus ‚Das verlorene Paradies‘ zu zitieren: „Besser ist’s, der Hölle Herr zu sein als des Himmels Sklave.“ So mobilisierten wir unsere letzten Kräfte, stellten intelligent unser Spiel um und sicherten das Happy End. Wohl, Happy End, Club und Sauna, da kommen falsche Assoziationen auf. Nun gut, wir siegten. Fairerweise muss man sagen, ein Unentschieden wäre gerechter gewesen.