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DJK spinfactory Köln III vs. BC Efferen II: 9:5

Wenn wir das Bestreben haben, in der Kreisliga zu spielen, dann ist ein Sieg gegen den Tabellenvorletzten BC Efferen selbstredend eine Pflichtaufgabe, eine Unerlässlichkeit. Sollte man denken. Allerdings traten wir ohne vier, fünf und sechs an. Rocky war verletzt, Christoph im Urlaub und Jörg nach OP krankgeschrieben. Kein Problem, denn für uns spielte ja schließlich kein Schnittlauch Ersatz, der sich zum Verzehr abrasieren lässt. Sebastian, Benjamin und Oli sollten durchaus in der Lage sein, ein paar Pünktchen beizutragen. So gingen wir voller Optimismus an die Platte. Und die Doppel rechtfertigten unseren Optimismus. Die wild Zusammengewürfelten holten alle drei Doppel, wobei es Jens und Oli gelang, im 5. Satz einen 1:7-Rückstand in einen 11:8-Sieg zu verwandeln. Es blieb nicht der einzig kuriose Spielverlauf. 3:0; alle stellten sich auf einen kurzen Abend ein.

Doch schon nach den ersten Einzeln merkten wir, das wird zäh. Dirk gewann noch halbwegs sicher sein Einzel, während Herbert eine für viele überraschende Niederlage kassierte. Zweimal zog er in der Verlängerung den Kürzeren. Seine Verlängerung kostete Jens in vollen Zügen aus. Er brauchte 8 Matschbälle, bevor er seinen Sieg mit 19:17 im vierten Satz eintütete. Sebastian hatte seine Tüte zweifelsohne vergessen. Sowohl im vierten als auch im fünften Satz sah er wie der sichere Sieger aus, bevor er taktische Unzugänglichkeiten aufzeigte, die ihm durchaus bewusst waren, er aber nicht abstellen konnte. Man spielt bei 9:9 keine zwei langen Seitschnittangaben in die Vorhand eines jungen, wilden Angreifers, nein, das macht man schlauerweise nicht. Nun gut, so etwas passiert. Was Benjamin dann passierte, sollte aber dann wirklich nicht passieren. Der Sack war weit offen, das Bändchen schon auf dem Silbertablett auf die Platte gelegt, es fehlte nur noch das Schleifchen; es stand 10:6 im fünften Satz für ihn, er war klar besser und bis dahin alles gut. Doch dann befiel ihn eine seltsame Hektik, die in einer blöden Niederlage mündete. Nur noch 5:3. Auch Oli tat sich schwer. Doch er schaffte es, sein Spiel umzustellen und den Schalter auf einen knappen 5-Satz-Sieg zu legen. 6:3, immer noch alles im grünen Bereich, der aber dann langsam auf gelb wechselte.

Dirk nahm sich Benjamin zum Vorbild und verspielte bei 2:1-Satzfürung völlig unverständlich eine 9:5-Führung und Herbert wandelte in den ersten zwei Sätzen traumwandlerisch auf der Verliererstraße, bis er endlich seine Konzentration und Sicherheit wiederfand. Hätte er verloren, na dann. Hätte Jens nicht im fünften Satz wieder sein Spiel und insbesondere seine Angaben wiedergefunden, auch dann, na dann. Doch ‚hätte‘ macht keine Verlierer (genauso wenig wie Gewinner). Es reichte. Nur nicht für Sebastian, der immer noch keine Tüte dabei hatte, wobei man fairerweise sagen muss, dass sein Gegner in den Sätzen vier und fünf ausgezeichnet spielte. Zum Glück war Benjamin von seiner Niederlage nicht traumatisiert und paralysiert. Letztendlich ungefährdet holte er den letzten Punkt. Fazit: ein verdienter, aber auch nicht ganz unglücklicher Sieg. 26 verlorene Sätze zeugen von dem knappen Verlauf. Und wenn es ganz schlecht gelaufen wäre … ach, vergessen wir die Konjunktive. Gewonnen ist gewonnen. Und wir sind weiterhin auf Kurs.